Mittwoch, 23. Januar 2013

HA: Verkehrsunfallbilanz 2012 Polizeipräsident

Frank Richter stellt die Verkehrsunfallstatistik der Polizei Hagen vor


  Hagen - 1.    Projekt Kinderunfälle wirkt weiterhin nach: 
Nochmaliger Rückgang der Verletztenzahlen

  2.    Weniger Menschen bei Unfällen verletzt als im Vorjahr

  3.    Junge Menschen in den Mittelpunkt der Verkehrssicherheitsarbeit
gestellt

  Projekt Kinderunfälle führte erneut zur niedrigsten Verletztenzahl
seit Bestehen der Statistik

  Seit Jahren werden in Hagen immer weniger Kinder im Straßenverkehr
verletzt. "Mit 39 Verunglückten  in 2012 (47 im Vorjahr) wurde wieder
ein neuer Tiefststand erzielt und die Zahl seit dem Jahr 2006 (73) 
nahezu halbiert", stellte Polizeipräsident Frank Richter heute 
(23.01.2013)  erleichtert den Verkehrsunfallzahlen des letzten Jahres
voran.

  22 Kinder verunglückten aktiv als Fußgänger und vier als 
Radfahrer.

  12 Kinder wurden als Insassen  in Fahrzeugen verletzt. Sie blieben
in diesen Fällen von schweren Verletzungen verschont, weil sie die 
vorgeschriebenen Sicherheitsgurte angelegt hatten.

  "Gurtkontrollen werden daher auch in Zukunft einen Schwerpunkt der
polizeilichen Maßnahmen bilden", garantiert der Behördenleiter.

  Insgesamt  3875 Verkehrsteilnehmer mussten  im Jahr 2012 bei 
Verkehrskontrollen wegen Verstößen gegen die Gurtanlegepflicht 
verwarnt werden.

  Weniger Verletzte als im Vorjahr zu beklagen

  Die Anzahl der Verletzten verringerte sich um 6,5 % von 633 auf 
592 Personen. 96      (121) Schwerverletzte wurden 2012 registriert.
Damit sank dieser Wert erfreulicherweise um 20,7 %.  Die Zahl der 
Leichtverletzten nahm mit 496 (512 im Vorjahr) ebenfalls ab.

  "Dennoch ist jedes Unfallopfer eines zuviel und wir setzen auch im
laufenden Jahr alles daran, die Zahlen so niedrig wie möglich zu 
halten", versichert Frank Richter, unter anderem mit Blick auf die 
Unfalltoten, die von zwei auf drei Menschen angestiegen sind. "Wenn 
auch nur ein Mensch davon durch zu hohe Geschwindigkeit ums Leben 
gekommen ist, so nehmen wir den "Killer Nr. 1" im Straßenverkehr auch
2013 verstärkt ins Visier. Der Blitzmarathon hat bereits im letzten 
Jahr einige Verkehrsteilnehmer wach gerüttelt und die Polizei Hagen 
bleibt damit am Ball."

  2012 wurden in Hagen 7.244 (7.137) Verkehrsunfälle polizeilich 
aufgenommen. Die Zahl der Unglücksfälle nahm damit im Vergleich zum 
Vorjahr um 1,5 %  leicht  zu.

  Hohes Engagement der Hagener Polizei bei der 
Verkehrssicherheitsarbeit

  Etwa 30.000 repressive Maßnahmen mussten im vergangenen Jahr 
ergriffen werden. Intensive Aufklärungs- und 
Verkehrserziehungsmaßnahmen führten die Verkehrssicherheitsberater 
insbesondere wieder an  Schulen, Kindergärten, und  bei jungen 
Erwachsenen durch.

  Bei 1.827 (1.968) Verkehrsunfällen mit Personen- und / oder 
schwerem  Sachschaden waren in 939 (951) Fällen die Unfallursachen 
auf eine oder mehrere der acht Hauptunfallursachen - wie z.B. 
Vorfahrtsverletzungen, Geschwindigkeitsüberschreitungen, Alkohol- / 
Drogenmissbrauch zurückzuführen.

  Geschwindigkeit

  Die Nichtbeachtung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit musste in 
14.966 (15.988) Fällen gebührenpflichtig verwarnt werden. Fast alle 
Geschwindigkeitssünder wurden wieder von der Polizei an Ort und 
Stelle angehalten. Die Polizei Hagen wird auch hier an der 
Landesstrategie festhalten und unter dem Motto: "Brems Dich - Rette 
leben!" gemeinsam mit der Kommune flächendeckend gegen zu schnelles 
Fahren vorgehen. "Zwar geben wir viele unserer Messstellen im Vorfeld
bekannt. Trotzdem muss in Hagen jeder Verkehrsteilnehmer immer und 
überall mit Geschwindigkeitskontrollen rechnen", warnt Frank Richter.
"Denn, wenn es  uns gelingt, die Durchschnittsgeschwindigkeit im 
Straßenverkehr nur um zwei bis drei km/h zu senken, dann hätten wir 
etwa 10 bis 15 Prozent weniger Schwerverletzte zu beklagen. Und das 
wäre ein weiterer Schritt in punkto Sicherheit. Deshalb der Appell: 
Jeder kann Leben retten, wenn er verantwortungsvoll fährt."

  Alkohol- / Drogen- und Medikamenteneinfluss

  Immer stärker in den Fokus geraten die unter Drogeneinfluss 
stehenden Fahrer, die neben den alkoholisierten Verkehrsteilnehmern 
ein gleich hohes Gefährdungspotential darstellen. Seitdem eine 
verstärkte Überwachung in diesem Bereich erfolgt, wird das Dunkelfeld
immer mehr aufgehellt. Allein dadurch wurde 189 Fahrern (240 im 
Vorjahr) unter Drogeneinfluss eine Blutprobe entnommen.

  Die Zahl der Verkehrsunfälle mit der Ursache "Alkohol- und 
Drogeneinfluss" verringerte sich mit 75 Fahrten im Vergleich zum 
Vorjahr (86) leicht.

  Die entdeckten Trunkenheitsfahrten reduzierten sich von 384 auf 
264. Nach wie vor liegt der Promillewert bei jeder zweiten 
Alkoholfahrt über 1,10.

  Junge Menschen werden in den Mittelpunkt der 
Verkehrssicherheitsarbeit gerückt

  In dieser Bevölkerungsgruppe kam es 2012 zu 88 (112 Vorjahr) 
Verkehrsunfällen. Im Vorjahreszeitraum betrug die Zahl der verletzten
jungen Erwachsenen 126, diesmal  waren es 103.

  Die Mobilität junger Erwachsener hat stark zugenommen und zeigt 
sich in der hohen Nutzung sowohl von Pkw, als auch von motorisierten 
Zweirädern. Insgesamt 47-mal verursachten sie dabei Kollisionen, 
überwiegend durch die Hauptunfallursachen: Nichtbeachten der 
Vorfahrt, Geschwindigkeit, Fehler beim Abbiegen und Trunkenheit.

  Die Polizei Hagen setzt bei der Bekämpfung dieses Unfallgeschehens
weiter auf Verkehrsaufklärung und Prävention, gleichzeitig wird die  
Kontrolldichte hochgehalten.

  Im Präventionsbereich wurde 2012 mit der Kampagne "Crash Kurs NRW"
begonnen. Seit Mai fanden 14 Veranstaltungen mit über 2800 
Schülerinnen und Schülern an verschiedenen Hagener Schulen statt.. 
Die Kampagne ist auf Dauer angelegt und richtet sich an alle Hagener 
Schülerinnen und Schüler  der 10. oder 11. Klassen. "Es ist wichtig, 
die zukünftigen Fahrzeugführer so früh wie möglich für die Gefahren 
des Straßenverkehrs zu sensibilisieren. Die Resonanz der 
Veranstaltungen und die rückläufigen Zahlen in der Statistik machen 
uns zuversichtlich, dass wir damit auf dem richtigen Weg sind", so 
der Polizeipräsident.

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