Dienstag, 30. Oktober 2012

DGB Senioren diskutierten mit MdB René Röspel zum Thema Rente

Foto: tv58.de
Die Vorstände der Seniorengruppen aus den Mitgliedsgewerkschaften treffen sich regelmäßig um gewerkschaftsübergreifende Themen zu besprechen. In letzter Zeit stand die aktuelle Rentendebatte mit ihren Ursachen und den geplanten Maßnahmen im Mittelpunkt der Diskussionen.
Dabei diente ein Impulsreferat der stellvertretenden DGB NRW Bezirksvorsitzenden Dr. Sabine Graf über den „Rentenreport NRW“ sowie das Rentenkonzept des DGB als Grundlage für die Entwicklung gewerkschaftlicher Forderungen. Damit diese auch an die Öffentlichkeit und vor allem in die politischen Entscheidungsstrukturen gelangen, wurde der SPD-Bundestagsabgeordnete aus Hagen Renè Röspel in die Runde eingeladen. In dieser Diskussion um armutsfeste und zukunftsichernde Renten war man sich schnell einig, dass die Beitragssenkung, die Reduzierung des Rentenniveaus und die Zuschussrente nicht die Lösungen des Problems sind.
Denn wenn die Rentenkasse aktuell voll ist, warum beharrt man auf der Rente mit 67 und will das Rentenniveau senken? Wenn man weiß, dass diese Kassen bald leerer werden und nicht vor Armut schützen, warum dann jetzt den Beitrag senken, um ihn in ein paar Jahren wieder anzuheben? Wenn man weiß, dass gerade die unteren Lohngruppen, die Niedriglöhner, die LeiharbeiterInnen und die Alleinerziehenden, die sich heute eine private Zusatzversorgung nicht leisten können, die armen RentnerInnen von morgen sind, warum investiert man dann weiter in diese Richtung? René Röspel erläutert, dass die SPD in Hagen und NRW diese Widersprüche erkannt und zum großen Teil Beschlüsse gefasst hat, die die Zustimmung der anwesenden GewerkschafterInnen gefunden haben. Lediglich die Idee der Betriebsrente wurde einstimmig abgelehnt, da diese zum einen nur von einer kleinen Gruppe genutzt werden kann und zum anderen dadurch die Lösung des Problems auf eine weitere Ebene geschoben wird, auf die der Gesetzgeber noch nicht einmal direkten Einfluss hat. Dabei gilt es doch die Ursachen in der Arbeitswelt zu bekämpfen, und da wären Mindestlöhne, Abschaffung der Mini-Jobs, Eindämmung der Leiharbeit sowie die Verhinderung der gerade ausufernden Werksverträge als Erste zu nennen. Das Gesicht von Altersarmut ist bereits heute sichtbar und wird bald alltäglich werden, wenn wir es nicht schaffen, die jungen Menschen in der Arbeitswelt zu integrieren und genügend gute Arbeitsplätze zur Verfügung zu stellen, die gut bezahlt werden und in denen man auch länger gesund arbeiten kann.


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