Samstag, 10. März 2012

Keinesfalls (zart)bitterer Ernst am Theater an der Volme: Premiere von "Zartbitter"


(Hans Leicher. / Fotos: Linda Szemkus) Hagen - Mit "Zartbitter" hat das Hagener Theater an der Volme ganz offensichtlich schon wieder einen Volltreffer gelandet. Die Premiere der Hagener Inszenierung der "politisch inkorrekten Kommödie mit Biss" von Lars Lienen und in der Besetzung durch Indra Janorschke (Sam), Dario Weberg (Tom) sowie Carola Schmidt (Marie) erreichte das bereits im Vorfeld der Premiere (9. März) das Publikum aus Hagen und der Region. Beweise: eine total ausverkaufte Premiere und bereits gut verkaufte weitere Vorstellungen. 


Kein Wunder, denn seit dem Start des Theaters im Hagener Elbers-Gelände hat es nur gute Kritiken gegeben und man konnte die Spannbreite des Publikums stetig und intensiv ausbauen. Immer wieder sind in den Vorstellungen Besucherinnen und Besucher zu beobachten, die zum ersten Mal in der liebevoll umgebauten historischen "Kapelle" der Elbershallen sind, um das noch junge Theater zu erleben. Dazu kommt in Sachen "Zartbitter" aber auch ein junger und mittlerweile sehr erfolgreicher Autor und Regisseur: Lars Lienen. In Steven Kings "Misery" begeistert er schon länger auf der Theater an der Volme-Bühne das Publikum und sorgt für ausverkaufte Vorstellungen. Dass Lars Lienen viel mehr als die Schauspielerei zu bieten hat, das zeigt er z. B. mit seiner Kömödie "Zartbitter", die mittlerweile auch schon vor der Hagener Premiere erfolgreich durch das Land getourt ist und es auch sicher weiterhin tun wird. Es geht um Frauen und Schwule. Mehr dazu erzählt uns Lars Lienen selbst: ... Hier hören (klick)
Wieder einmal zeigt sich die gelungene Abstimmung zwischen Bühne und Zuschauerraum, die annähernd in eine Gesamtheit übergeht, kaum eine Grenze zwischen Ensemble und Publikum schafft, und damit eine ganz heimelige private Atmosphäre schafft. Die Besucher betreten bei "Zartbitter" eine Chocolaterie, sie landen mitten in der Küche, die später Dreh- und Angelpunkt der Handlung sein wird. "Küchenhife" Carola Schmidt verteilt vor der Vorstellung mit schauspielerischem Talent immer wieder Pralinen im Publikum, Tütchen mit Schoko-Mocca-Bohnen machen in den Publikumsreihen die Runde, und damit werden die Gäste schon mit auf die Reise in die Geschehnisse einer Chocolaterie in einer europäischen Großstadt genommen. Dabei ist die Komödie gar nicht von Anfang bis Ende derart anfeindend wie aufgrund der Beschreibung durch Lars Lienen zu vermuten ist. Aber mehr wollen wir hier nicht verraten. 
Im Stück selbst bringen Indra Janorschke und Dario Weberg die recht rasante Komödie mit viel Wortwitz, Schlagfertigkeit sowie einem Hochmaß an Gestik und Mimik auf die Bühne und lassen damit den Zweiakter zu einem wirklichen Genuss am Abend werden. Das Publikum quitiert das alles mit Begeisterung und Szenenapplaus und immer wieder mit Lachsalven. Am Ende: ein begeistertes Publikum das die Leistung aller Beteiligten mit minutenlangem Applaus belohnt. 
Auflockerung und Entspannung in der teils turbulenten Handlung bringen auch einige musikalische Einlagen von Indra Janorschke und Dario Weberg. Auch die harmonische Ausleuchtung und, für ein solch kleines Theater für viele kaum zu erwartende, Licht- und Video-Effekte durch Roman Weber und Jorge Quaiser in der Technik machen es dem Publikum leicht, sich von dem Stück und dem Ensemble mit auf die Reise nehmen zu lassen. 
Fazit: "Zartbitter" - Eine Komödie am Theater an der Volme in Hagen, die sicherlich für ein tolles Erlebnis am Abend sorgt. 
Weitere Infos und Tickets unter www.theaterandervolme.de 

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